Bei der Bundesnachwuchssichtung (BNS) in Gedern am ersten Juniwochenende traf die Metapher „ins Wasser gefallen“ den Nagel auf den Kopf: Heftiger Starkregen wechselte sich im Stundentakt mit Sonnenschein ab und machte jede Wettervorhersage zur Makulatur. Die sonst abwechslungsreiche und beliebte Strecke verwandelte sich in eine wahre Schlammschlacht – fahrtechnisch wie mental eine große Herausforderung für alle Teilnehmenden.
In der U13 stand Silas Pott gleich dreimal am Start. Zunächst galt es, im Rahmen des Hessen-Cups einen natürlichen Technikparcours im Wald zu bewältigen – bei glitschigem Untergrund konnte kein Fahrer die volle Punktzahl erreichen. Die daraus resultierende Startaufstellung bedeutete für Silas einen Platz im hinteren Drittel des Feldes. Doch davon ließ er sich nicht aufhalten: Mit einem starken Rennen kämpfte er sich bis auf Platz 17 vor – eine tolle Platzierung in einem hochkarätigen Starterfeld mit den besten U13-Fahrern Deutschlands.Auch am dritten Tag war Silas beim Sichtungsrennen für die TFGV (Tour Franco-Allemande des Jeunes Vététistes), der inoffiziellen Jugendolympiade des Mountainbikesports, am Start. Zwar gehörte er nicht zu den sechs nominierten Jungs (plus zwei Mädchen), zeigte aber eine beeindruckende Leistung. Insgesamt ein spannendes, forderndes und lehrreiches Wochenende für Silas auf einer der schönsten – und bei Nässe wohl auch schwierigsten – XCO-Strecken Deutschlands.
In der U15 stellten sich Moritz Koll und Ben Leistner der starken nationalen Konkurrenz. Schon im Slalom am Samstag machte der Schlamm den Fahrern zu schaffen, das Motto: „Mehr rutschen als fahren“. Entsprechend weit hinten standen beide im großen Startfeld für das XCO-Rennen am Sonntag.Ben erwischte einen turbulenten Tag: Nach einem Defekt in Runde 2 konnte er dank schneller Hilfe in der Technikzone das Rennen fortsetzen und kämpfte sich eindrucksvoll zurück. Doch ein schwerer Sturz beendete seinen Lauf vorzeitig.
Moritz hatte mit technischen Problemen zu kämpfen, die er eigenständig löste. Die verlorenen Positionen holte er mit starkem Einsatz wieder auf und beendete sein erstes BNS-Rennen auf Platz 48.
Tim Friedrichs überzeugte mit einer konstanten Leistung an beiden Tagen. Platz 36 im Slalom bei schwierigen Bodenverhältnissen war bereits ein solides Ergebnis. Am Sonntag konnte er sich im XCO-Rennen nach vorn arbeiten und belegte am Ende Platz 22 von 63 Startern, nur 50 Fahrer erreichten überhaupt das Ziel. Damit war Tim der zweitbeste NRW-Fahrer, eine starke Leistung.
In der U19 ging Lukas Leistner für den RV Adler ins Rennen. Aufgrund der Startaufstellung aus dem Hessen-Cup musste er, wie viele NRW-Starter, aus der letzten Reihe starten. Ein Zusammenstoß direkt nach dem Start warf ihn zusätzlich zurück. Lukas war der letzte Fahrer, der die Startgerade verließ. Doch er kämpfte sich Platz um Platz nach vorn, bis gesundheitliche Probleme ihn in der zweiten Runde zur Aufgabe zwangen. Ein bitterer Moment, denn Lukas präsentierte sich bis dahin in Topform.Auch bei Thorsten Pott lief es rund. Beim Jedermann-Rennen am Samstagabend stellte er sich dem 1,5-Stunden-Rennen mit Spaß und Kampfgeist und landete am Ende auf Platz 8 von insgesamt 18 Einzelstartern.
Neben der Strecke erwies er sich als echter Teamplayer. Mit technischem Geschick und ruhiger Hand half er zahlreichen Mitstreitern bei kurzfristigen Reparaturen, eine große Unterstützung für das gesamte NRW-Team.